Unsere Projekte im Bereich Bildung

Schulen

Eine von vielen tückischen Passagen auf dem Weg zur Baustelle

Selbst in den abgelegenen, wenig entwickelten Regionen, in denen wir tätig sind, wissen die Menschen, dass sie nur dann eine hoffnungsvollere Zukunft haben, wenn sie lesen, schreiben und rechnen lernen. Oft ist ein ganzjähriger Schulunterricht nicht möglich, weil kein Gebäude dafür zur Verfügung steht. Während der Trockenzeit kann in den mit Palmblättern bedeckten, oft nur notdürftigst erstellten Hütten unterrichtet werden, in der Regenzeit muss dann jeglicher Unterricht ausfallen.

Um aber in diesen verkehrstechnisch äußerst schwach entwickelten Regionen gemauerte feste Gebäude errichten zu können, müssen mit den Distriktsverwaltungen die Befestigung der Zufahrtspisten und die Sicherung und Verstärkung der Brücken vereinbart werden, da sonst kein Transport von Baumaterialien möglich ist.

Bei der Beschaffung der Materialien achten wir immer auf kurze Wege. Es soll möglichst viel in der Region selbst hergestellt werden (z.B. Bausteine, Schulmöbel), was dort dann auch für Beschäftigung sorgt.

Rotifunk Kasseh

Unsere ersten Erfahrungen mit der Errichtung von festen Schulgebäuden haben wir in Rotifunk Kasseh im nördlichen Distrikt Port Loko gemacht. Der Förderverein der Ludwig-Uhland-Schule in Denkendorf hat es sich zur Aufgabe gemacht, dort eine Primarschule zu errichten. Wir haben als Partnerverein EAFA bei der Realisierung mitgewirkt.
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Im Jahr 2009 wurde die Primarschule eingeweiht. Sie besteht aus zwei Gebäuden mit je 3 Klassenzimmern und einem Lehrerraum, vor den Gebäuden wurde ein Brunnen erstellt. Hinter den Schulgebäuden steht ein Häuschen mit Toiletten. Heute wird die Schule von ca. 350 Mädchen und Jungen besucht.

Damit endete das Engagement des Fördervereins nicht, sondern das Bildungskonzept wurde den dortigen Erfordernissen entsprechend weiterentwickelt, indem nun in einer Schulfarm Cassava und Gemüse angebaut wird. Damit erhalten die Schülerinnen und Schüler täglich eine warme Mittagsmahlzeit, die von den Müttern gekocht wird.

Jetzt werden auch Ziegen und Schafe angeschafft, so dass in Zukunft auch eine eiweißhaltigere Kost angeboten werden kann.

Damit begabte Kinder nach Abschluss der Primarschule weiterlernen können, wird z.Z. eine Sekundarschule fertiggestellt.

Sehr hilfreich unterstützt uns hierbei ein befreundeter Verein Forikolo e.V., der schon viel Erfahrung mit Schulbau und Nahrungsmittelanbau hat.

Die neue Sekundarschule in Rotifunk Kasseh

Magburaka

Solardach (Photovoltaik - Anlage) auf der Schule

Eine bedeutende Sekundarschule mit 1.500 Schülern in der Kleinstadt Magburaka konnten wir mit einer Solarstromanlage versehen. Erstaunlicherweise ist diese Art der Stromversorgung in dem sonnenreichen Land noch eine beispielgebende Einrichtung.
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Da in dieser Schule auch berufliche Bildung und Erwachsenenbildung stattfindet, ist es wichtig, dass auch abends unterrichtet und gelernt werden und auch der Umgang mit elektrischen Geräten eingeübt werden kann.

Worreh Yeama

2011 haben wir im Distrikt Bombali im Dorf Worreh Yeama eine Primarschule mit 3 Klassenzimmern, einer kleinen Lehrerwohnung und Toiletten erstellt.
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Auf dem Schulgelände wurde auch ein Brunnen gebaut, der das gesamte Dorf mit sauberem Wasser versorgt.

Da es die traditionelle Aufgabe der Mädchen ist, für die Familie das täglich benötigte Wasser herbeizuschaffen, die Schöpfstellen aber oft 3 bis 4 km vom Dorf entfernt sind, ist es für die Mädchen meist unmöglich, regelmäßig die Schule zu besuchen. Denn sie sind ja den größten Teil des Tages zu Fuß unterwegs zu den Schöpfstellen und dann mit den Wasserlasten wieder zurück.

Indem jetzt auf dem Schulgelände ein Brunnen existiert, können die Mädchen täglich zur Schule gehen und auf dem Heimweg sauberes Wasser mitnehmen.

Primarschule in Worreh Yeama
Das komplett renovierte Schulgebäude

Von Dezember 2018 bis April 2019 wurde das Schulgebäude komplett renoviert. Das Dach musste neu gedeckt und die Zwischendecke erneuert werden. Alle Wände wurden innen und außen frisch gestrichen. Die Kinderstiftung Nordstern, die den Schulbau bereits 2011 kräftig unterstützt hat, hat die sehr beträchtlichen Renovierungskosten übernommen. Ohne diese großzügige Unterstützung wäre eine so umfassende Sanierung z.Z. nicht möglich gewesen.

Die Schule wird z.Z. von 127 Jungen und 65 Mädchen besucht. Diese Kinder sind nicht nur aus Worreh Yeama, sondern kommen auch aus umliegenden Dörfern.

4 Lehrer unterrichten 5 Klassen. Der Unterricht ist so organisiert: Raum 1 für Klasse 1 und 2, Raum 2 für Klasse 3 und 4, Raum 3 für Klasse 5.

Karakor Sonkuralla

Primarschule in Karakor Sonkuralla im Entstehen

Eine neue Primarschule mit 6 Klassenzimmern, einem Lehrerraum und einem Häuschen mit Toiletten entsteht z.Z. im Norden des Landes, im Dorf Karakor Sonkuralla bei der Kleinstadt Kabala.

Diese Schule für ca. 500 Mädchen und Jungen erstellte die Kreuzgemeinde Konstanz-Allmannsdorf. Wir hatten die Funktion des Kooperationspartners vor Ort.
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Auf dem Schulgelände haben wir im Jahr 2012 bereits den notwendigen Brunnen erstellt.

Dia-Menima

Aufgrund einer dringenden Bitte der Bevölkerung haben wir uns entschlossen, im östlichen Distrikt  Kenema im Dorf Dia-Menima die desolate Primarschule durch einen Neubau zu ersetzen, damit auch dort während des ganzen Jahres unterrichtet werden kann. Ca. 370 Mädchen und Jungen aus der umliegenden Region können dann eine Regelschule besuchen.
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Durch die finanzielle Unterstützung des BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) und dank weiterer zahlreicher SpenderInnen konnte das Projekt verwirklicht werden.

Seit Mai 2014 ist die Schule komplett fertiggestellt. Sie besteht aus 3 festen Schulgebäuden, in denen bis zu 400 Schülerinnen und Schüler ganzjährig – also auch während der Regenzeit – unterrichtet werden können.

Unterrichts- und Versammlungsraum der neuen Schule
Neubau der Schule zwischen den Dörfern Dia und Menima
Von l.n.r.: Willi Drechsler (Honorarkonsul von Sierra Leone in Baden-Württemberg), sechs Lehrer, Debali Konteh (Vereinsvorstand)

Eines der Gebäude ist für Mehrzwecknutzung angelegt. Durch Unterteilung mit Stellwänden können Klassenräume eingeteilt werden. Es können aber auch größere Gemeinschaftsveranstaltungen durchgeführt werden. Abends sind Erwachsenenbildungskurse vorgesehen. Unmittelbar an die Schulgebäude angrenzend entstand ein Lehrerhaus.

Eine Toilettenanlage, getrennt für Lehrer, Jungen und Mädchen, verbessern ganz wesentlich die hygienischen Bedingungen in Dia-Menima. Die Notwendigkeit dieser Einrichtung hat durch den Ausbruch der Ebola-Epidemie noch ein besonderes Gewicht erhalten.

Die Region um Dia-Menima ist sehr schwach entwickelt. Somit bedeutet eine voll ausgebaute Primarschule mit 7 Lehrern und der Möglichkeit der Erwachsenenbildung dort ein konkretes Zeichen der Hoffnung auf eine bessere Entwicklung.

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